In See nach den Salomon-Inseln, 5. und 6. Juni 1893

In der Nacht vom 4. auf den 5. Juni hatte die „Elisabeth“ bei den Loyalty-Inseln den östlichsten Punkt ihrer Reise — 167° 36′ östliche Länge von Greenwich — erreicht, und konnte zur selben Zeit in den Kurs auf San Cristoval der Salomon-Gruppe gesetzt werden. Der Wind blieb am 5. ziemlich konstant, so dass wir noch stark rollten, ließ aber am 6. nach. Die Temperatur auf Deck, vor allem aber in den Kabinen verkündete die nahende Tropenregion, und nahm auch das Wetter am 6. entsprechenden Charakter an; der Himmel trübte und umwölkte sich häufig, und Regenböen, die gegen Abend an Intensität zunahmen, gingen nieder.

Während des heftigsten Regens umstrich ein großer Schwarm von Seeschwalben (Hydrochelidon fuliginosa) das Schiff, deren sich einige auf die Raaen des Großmastes setzten und durch ihr Gekreische die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Als ein Matrose emporgeklettert war und trotz der großen Dunkelheit einen dieser Segler der Lüfte ohne Hilfsmittel mit der bloßen Hand gefangen hatte, kreisten die Seeschwalben, hiedurch aufgeschreckt, wieder umher und stießen gegen das Focklicht sowie gegen die beiden Positionslichter. Zwei der Vögel, offenbar sehr ermüdet, ließen sich auf Deck nieder und wurden hier ohne Mühe gefangen.

Wir verwendeten die beiden Tage, so gut dies bei Wind und Wetter eben ging, zur Verpackung unserer Erwerbungen aus Neu-Caledonien sowie zur Ergänzung unserer Tagebücher.

Links

  • Ort: In See nach den Salomon Inseln
  • ANNO – am 05.06.1893 in Österreichs Presse.
  • Das k.u.k. Hof-Burgtheater spielt „Das Heiratsnest“, während das k.u.k. Hof-Operntheater vom 1. Juni bis 19. Juli geschlossen bleibt.

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